Der chinesischen Alibaba Group droht in den USA wegen des Verkaufs von gefälschten Waren und Raubkopien die Aufnahme in eine schwarze Liste. Der Aktienkurs des IT-Riesen ist bereits gefallen.

Die American Apparel and Footwear Association (AAFA) hat das Amt des Handelsvertreters der Vereinigten Staaten (USTR) und die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde aufgefordert, das chinesische Online-Shopping-Portal Taobao auf die schwarze Liste zu setzen oder in den diesjährigen „Special 301 Report“ aufzunehmen. Letzterer enthält die Namen der Staaten, deren Immaterialgüterrecht nach Ansicht der US-Regierung zu stark vom amerikanischen abweicht. Das Webportal Taobao gehört der chinesischen Alibaba Group.

Die USTR hat Taobao im Jahr 2012 von der schwarzen Liste entfernt. Mit einer Aufnahme von Alibaba in die diesjährige Liste oder den „Special 301 Report“ erhofft sich die AAFA, dass der chinesische IT-Riese wirksamere Maßnahmen gegen Produktfälschungen auf seinen Webseiten ergreift.

Alibaba wehrt sich gegen die Vorwürfe und betont, bereits große Bemühungen im Kampf gegen gefälschte Waren auf Taobao unternommen zu haben. Ein Sprecher des Hangzhouer Unternehmens ließ verlauten: „Wir arbeiten eng mit den zuständigen Behörden und Verbänden einschließlich der AAFA zusammen, um das Problem an der Wurzel zu bekämpfen.“ Alibaba versprach zudem, seine Bemühungen gegen Produktpiraterie zu verstärken, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen.

Im Januar hat die staatliche chinesische Verwaltungsbehörde für Industrie- und Handel Alibaba vorgeworfen, die Rechte seiner Verbraucher nicht richtig zu schützen. Die gefälschten Produkte auf Taobao würden gegen die Marktordnung verstoßen.

Infolge der vielen Vorwürfe wegen Produktfälschungen sind Alibabas Aktien in diesem Jahr kumuliert um 19 Prozent zurückgegangen. Allein am Montag fiel der Aktienkurs des Unternehmens um 0,19 Prozent auf 84,28 Dollar.